Women‘s Rowing Challenge 2021
von Heidi Engemann
22.02.21: Eine E-Mail in meinem Postfach weckt mich aus dem langen Corona-Winterschlaf: der Titel ‚Women‘s Rowing Challenge 2021‘ springt mir gleich ins Auge. Zeitraum: 3. 3. - 31. 3. 2021. Soll es nun tatsächlich wieder losgehen im Bootshaus? Dürfen wir uns endlich wieder sportlich betätigen? Doch beim Lesen der Mail, die uns unsere 2. Vorsitzende Heike geschickt hat, wird schnell klar, dass die Corona-Einschränkungen immer noch gelten und das Bootshaus weiterhin nur von Kaderathletinnen genutzt werden darf. Das bedeutet, dass alle anderen Ruderinnen an der Challenge nur dann teilnehmen können, wenn sie ein Concept2-Ergometer zur Verfügung haben. Das habe ich aber nicht und so hat sich das mit der sportlichen Betätigung anscheinend schnell wieder erledigt für mich - also weiter Corona-Winterschlaf...
Aber schon wenige Tage später kommt eine neue Mail, diesmal von unserem 1. Vorsitzenden Finn. Darin die gute Nachricht, dass durch die neue Corona-Landesverordnug das Bootshaus ab dem 1. März wieder in kleinen Schritten für die Sportausübung geöffnet werden darf und es somit auch möglich sein wird, die Women‘s Rowing Challenge im Bootshaus zu fahren. Die Ruderergometer, die teilweise noch im Hometrainig bei den Kadersportlern sind, sollen in den folgenden Tagen Stück für Stück ins Bootshaus zurückkehren und dort in den verschiedenen Räumen aufgebaut werden, wo sie unter Beachtung der 2-Personen-Regel dann genutzt werden dürfen.
Also gibt‘s jetzt keine Ausrede mehr für mich und als dann auch noch Judith anfragt, ob wir gemeinsam mitmachen wollen, ist die Teilnahme schnell beschlossene Sache. Besonders fit für die Challenge fühlen wir uns beide nicht nach dem langen, sportarmen Winter - aber endlich mal wieder was tun, sich wenigstens zu zweit wieder treffen und überhaupt dabei sein ist ja bekanntlich das Wichtigste.
Die Vorabbuchung der Räume und Ergozeiten über das Reservierungstool der Homepage funktioniert super und verhindert eventuelle Doppelbelegungen. So beginnen wir am 8. März motiviert und gut gelaunt mit der Challenge. Bei schönem Wetter und herrlichem Blick über die Schlei macht das Rudern im Clubraum ganz besonders Spaß. Erstmal aufwärmen und sich wieder an die Bewegungsabläufe gewöhnen, dann geht es los mit der ersten Challenge-Einheit von 8 Minuten. (Gar nicht so einfach, sich das Tempo richtig einzuteilen, wenn man so lange nicht mehr auf dem Ergo gesessen hat, wie ich!) Nach erfolgreicher Erledigung dieser ersten Aufgabe samt Selfie-Beweisfotos, werden wir mit einem extra schönen Sonnenuntergang für unseren Fleiß belohnt. So kann es weitergehen...
Netterweise hat Heike angeboten, die Ergebnisse für alle Teilnehmerinnen aus unserem Verein, die das möchten, auf die offizielle Challenge-Seite hochzuladen. So brauchen wir die Selfies mit unseren gefahrenen Kilometern nur in die für die Challenge eingerichtete WhatsApp-Gruppe zu stellen. Das ist eine super Idee, wie sich herausstellt, denn auf diese Weise entsteht sehr schnell ein Gruppen- und Gemeinschaftsgefühl unter den vielen motivierten Frauen vom DRC, die in diesem Jahr wieder dabei sind. Wenigstens ein ganz kleines bisschen ‚Vereinsleben‘ kann dadurch in der Corona-Zeit wieder wachsen - und das, obwohl wir uns im Bootshaus so gut wie nicht begegnen. Aber in der WhatsApp-Gruppe freuen wir uns über jedes Foto und Ergebnis, das eingestellt wird, wir loben und bewundern gegenseitig unsere tollen Leistungen. Und Heike spornt uns zusätzlich an, mit ihrer regelmäßigen Auskunft über unseren aktuellen Platz auf der Rangliste und den Ausblick auf das, was wir noch erreichen können.
21 Frauen aus allen Altersklassen (von Nele mit 15 bis zu Christa mit 78 Jahren) legen sich mächtig ins Zeug, um ein möglichst gutes Ergebnis für unseren Verein zu erzielen: 8, 15, 22 und 30 Minuten können in beliebiger Reihenfolge im vorgegebenen Zeitraum von 4 Wochen gerudert werden. Von Mal zu Mal kommt man besser in Fluss, ein bisschen Powermusik zur Unterstützung motiviert zusätzlich und am Ende sind die gefürchteten 30 Minuten zwar recht anstrengend aber doch machbar. 16 unserer Frauen rudern alle 4 Challenges, aber auch die Kilometer der anderen zählen natürlich und so erreichen wir schließlich einen tollen 21. Platz von 112 teilnehmenden Vereinen bundesweit. In Schleswig-Holstein liegen wir sogar an 2. Stelle hinter den Lübecker Frauen - eine tolle gemeinschaftliche Leistung, über die wir uns sehr freuen und auf die wir stolz sein können!
Und nun? Alles vorbei? Nein, so schnell noch nicht!Das regelmäßige Treffen, Auspowern mit Schleiblick und natürlich auch Schnacken, hat uns großen Spaß gemacht und gut getan, so dass Judith und ich beschließen, unseren Montags-Ergotermin einfach beizubehalten bis wir wieder aufs Wasser können.
Und dann kommt da wenige Tage nach dem Ende der Challenge noch eine unerwartete WhatsApp-Nachricht von Heike in die Gruppe: Bei der Auslosung der Preise hat eine von uns eine Teamjacke der Nationalmannschaft gewonnen. Total überrascht lese ich den Namen - das bin ja ich!! Während sich die anderen Vereinsfrauen mit mir freuen und von allen Seiten Gratulationen kommen, staune ich über mein Losglück. Bei 1400 Frauen, die in diesem Jahr mitgemacht haben, eine von den 5 Gewinnerinnen zu sein, ist doch schon etwas Besonderes!
Wenn die Corona-Lage es wieder erlaubt, werden wir gemeinsam einen Sekt auf unsere erfolgreiche Teilnahme an der diesjährigen Women‘s Rowing Challenge trinken!
Vielen Dank an alle im Verein, die es möglich gemacht haben, dass wir die Challenge auf den Ergometern im Verein rudern konnten!
Und auch herzlichen Dank an Heike, für das Hochladen unserer Ergebnisse und das erfolgreiche Anspornen! Es hat gewirkt - gemeinsam waren wir stark!!