Ratzeburger Rowing Challenge

von Till Neumann

Am 24.10.2020 fand in Ratzeburg die Rowing Challenge statt. Die Regatta hat dieses Jahr das erste Mal in Ratzeburg stadtgefunden und es gab viele Teilnehmer aus jeder Altersgruppe. Ich musste zwar nicht anreisen, weil ich das Sportinternat in Ratzeburg besuche, aber mich gut auf diese Regatta vorbereiten. Bei dieser Regatta stand zwar der Spaß im Vordergrund, aber ich wollte trotzdem nicht schlecht abschneiden und vorne mitfahren.

Das Starterfeld war zahlreich besetzt von B-Junioren bis U23 und natürlich auch Freizeitruderer. Ich war als B-Junior mit 15 Jahren einer der Jüngsten, die dort am Start gingen. Es war eine ungewöhnliche Herausforderung, denn ich fahre sonst nur 1,5 Kilometer auf Regatten oder 6 Kilometer auf einer Langstrecke. Aber diesmal sollte ich aber eine Strecke von 8 Kilometer mit einigen Wendebojen bewältigen. Die Regatta wurde aber sorgfältig geplant, so dass sich niemand Sorgen machen musste, wann er ablegen sollte oder wo er seine Boote lagern sollte, denn trotz dieser schwierigen Zeit konnte der Ratzeburger Ruderclub alles regeln und die Corona Maßnahmen umsetzen. Es gab eine geplante Strecke zum Start, nachdem man am Steg abgelegt hat, damit man sich nicht schon vorher in die Quere kommt, was mit ca. 135 Startern nicht so einfach ist. Als ich endlich am Start angekommen bin wurde ich noch in meine bestimmte Startreihe einsortiert.

Anders als in anderen Regatten war die Rowing Challenge ein Massenstart, sodass alle 135 Starter gleichzeitig losfuhren. Es war zwar schwer diese Masse an Ruderer einzusortieren aber nach kurzer Zeit hatte jeder seinen Startplatz gefunden, wobei die Motorboote geholfen haben. Ich als neuer Sportinternat-Sportler hatte ein Startplatz der weit vorne war, was auch gut war, um einen guten Start zu haben. Als sich schließlich alle Boote einsortiert haben, erfolgte endlich der lang ersehnte Startschuss, pünktlich um 11 Uhr, für die erste Rowing Challenge auf dem Ratzeburger See. Ich bin zwar am Start nicht so gut weggekommen und musste mich durch das Getümmel schlagen, was sehr schwierig war, denn von allen Seiten kamen schon die anderen Boote, die natürlich auch so weit nach vorne wollten wie möglich. Es war ein ziemliches Getümmel, wodurch ich aufgehalten wurde. An der ersten Wendeboje war es auch ein ziemliches Durcheinander, weil jeder die beste Route wollte. Ich wurde zwar etwas aufgehalten, bin aber trotzdem ganz gut weggekommen. Die nächste Wendeboje war sehr weit weg und ich konnte einiges wieder gut machen auf diesen Weg, weil ich mich wieder auf mich konzentrieren konnte und auf die Sachen achten konnte, die ich vorher mit meinen Trainer Markus Last besprochen hatte. Es lief wieder gut und ich bin immer weiter an die nächsten Gegner herangerudert. Ich habe versucht weiterhin vor der ehemaligen Sportinternatlerin Judith Guse zu halten, was mir auch sehr gut gelungen ist. Als ich endlich an der Wendemarke angekommen bin, wo ich die gesamte Strecke wieder zurück musste, wurde ich leider von stehenden Ruderern aufgehalten. Dort ist Judith leider an mir vorbeigezogen und ich musste mich ranhalten, damit ich den Anschluss nicht verliere. Nach dieser Wende merkte ich schon, dass diese Strecke nicht leicht wird. Ich musste mich immer wieder umgucken, damit sich der Abstand zu den anderen Ruderern aus der Gruppe sich nicht vergrößert.

Der Rückweg war sehr anstrengend, denn ich hatte schon einige Kilometer zurückgelegt, wodurch ich Schwierigkeiten hatte mit den anderen mitzuhalten, denn diese waren schon alle älter als ich. An der letzten Wendeboje, die auch die erste im Rennen war, konnte ich jedoch noch etwas gutmachen und etwas zu den Älteren aufschließen. Ich hatte noch etwas Kraft übrig und ich hatte nochmal versucht, noch etwas Zeit gut zu machen. Als ich endlich am Ziel ankam war ich froh, dass ich diese ungewohnte Distanz geschafft hatte. Am Ende wurde ich Zweiter in meiner Alters- und Gewichtsklasse, hinter Leonhard Tanneberg, der mit mir das Internat besucht. Ich hatte leider nach dem Rennen bemerkt, dass ich einen kleinen Bootschaden hatte, was aber nicht so schlimm war. Es war trotzdem eine gute Regatta für mich, denn ich habe wieder neue Erfahrungen gesammelt.

(Bilder aus Friedrichstadt)

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