Härtetest 2017
von Thomas Pahl
Rudern von Schleswig nach Eckernförde
Es wurde ja Zeit, dass beim Härtetest des Eckernförder Ruderclubs, der ja immer bei uns startet, auch der DRC wieder dabei war. So beschlossen Merle, Oliver, Lars, Günter und Thomas: wir machen mit — 3xU20 und 2xÜ70. Weil es am Tag zuvor noch ziemlich wild aussah, hatten wir uns für unseren Inrigger "Schleimöwe" entschieden, so hochseefest hätten wir es allerdings nachher gar nicht gebraucht. Zu nachschlafender Zeit ging es mit 13 Booten von Schleswig los, gut engecremt gegen die kommende Sonne. Neptun hielt sich zurück mit nur leichten Wellen und passablem Westwind.
Erster Pausenstop in Arnis. Bis dahin merkt man schon, dass es keine Picknickfahrt ist. Aber die Stimmung im Team ist top, und Beatles hören alle trotz 50 Jahren Altersunterschied gerne. Der Wind- und Wellen-Check der Flottenleitung sagt: Freigabe — wir dürfen weiter nach Schleimünde und auf die Ostsee. Oliver als momentaner Steuermann versucht vor Schleimünde etwas abzukürzen, leichtes Kratzen am Bootsboden erinnert an die Beachtung der Wassertiefen.
In Schleimünde um die Ecke: die Ostsee liegt vor uns. Endlich mal etwas längere Wellen als man von der Großen Breite gewohnt ist — swinging Schleimöve. Die Jugend powert, wir Alten halten mit so gut es geht. Bis zum nächsten Pausenstop in Schubystrand kurz vor Damp geht alles noch leicht voran, ein bisschen meldet sich langsam die Sitzfläche. Lars weigert sich, die Seite zu wechseln (wir rudern Riemen): "eine Hand kaputt reicht mir".
Na, jetzt ist es nicht mehr weit, hinter der nächste Ecke werden wir Eckernförde sehen. Das geht leider gefühlte zehn Male so. Die letzten 10 km ziehen sich arg, der Hintern mag nicht mehr, und der Westwind, der auf der Schlei so schön schob, kommt jetzt von vorn.
Endlich meldet Lars: Landestelle in Sicht. Ok, es sind schon einige da, aber die letzten sind wir auch nicht, dafür haben wir das dickste Schiff gerudert. Raus aus dem Boot, einmal gründlich strecken, die Hand von Lars bewundern (über ein Jahr nicht gerudert), und dann mal gucken, was die Gastgeber Leckeres auf dem Grill haben.
Schlussendlich packen wir müde aber stolz und zufrieden das Boot auf den Anhänger (bisschen eng ist es ja schon in der Straße), ab nach Hause. Danke an das tolle Team, es hat ganz viel Spaß gemacht.
Und nächstes Jahr wieder?