"Volle Kraft" – auch mit 111 Jahren

von Finn Grove

Die Schülerruderriege lud zum 111jährigen Jubiläum

Finn Grove und Ole Schmidt

Sogar das Wetter spielte mit: Pünktlich zum Festbeginn schob die Sonne die Wolken beiseite und lachte vom Himmel. Ole Schmidt, Vorstand der SRR, und Finn Grove, Vorsitzender des DRC e.V., konnten sich über zahlreiche Mitglieder, Freunde und Gäste freuen, die den Weg zum Bootshaus gefunden hatten.

Zunächst erläuterte Protektor Martin Voigt das Modell der Schülerruderriege – die rudernden Schüler organisieren sich selbst, die Trainer aus ihren Reihen durchlaufen eine gesonderte Ausbildung. Der Protektor aus der Lehrerschaft unterstützt die SRR lediglich, der DRC e.V. und seine Mitglieder vernetzen das Ganze. Anschließend drehte Finn Grove die Zeit zurück, versetzte die Zuhörer in das Jahr 1906, erzählte von den Anfängen der SRR an der Domschule: Primaner in ausgedienten Marinegigs, viel später dann Kinderrudern, Mädchenmannschaften. Seine abschließenden Worte galten Georg Reußner, dem scheidenden Domschuldirektor: Er dankte ihm nachdrücklich für 18 Jahre uneingeschränkte Unterstützung der Ruderer durch die Domschule. Ole Schmidt schilderte in seiner Rede die gute Zusammenarbeit aller innerhalb der Familie DRC. Im Namen des Vereins „Pro Domschule“ überreichte Burkhard Teubel der SRR die „Spendenkelle“ – ein Skullblatt mit Beigabe zur (finanziellen) Unterstützung. Andreas Nielsen, ehemaliger Schülerruderer und Vorsitzender des Fördervereins, beschwor in einer emotionalen Rede den Geist des DRC: Nicht nur das Rudern an sich, die bloße Ausübung dieser Sportart zeichnet den DRC aus, es sind auch die intensive Gemeinschaft, das gute Miteinander der Generationen und die vielen tollen Erlebnisse, die DRC und SRR prägen.

Thomas Baudach, vormaliger Protektor, leitete zur anschließenden Bootstaufe über. Auf besonderen Wunsch der SRR übernahm Georg Reußner die Patenschaft für den neuen roten Renneiner. Er taufte ihn, sehr zu seiner eigenen freudigen Überraschung, auf den Namen „Rolls Reuß“ und wünschte ihm immer eine Handbreit Wasser unter der Flosse. Merle Eichner, frisch gebackene Abiturientin und nächste BFDlerin des DRC, vollzog die Jungfernfahrt.

Nach dem offiziellen Teil starteten interne Regatten unter dem Motto „Sprint und Spaß beim DRC“. Ob Anfänger oder Meisterschaftsteilnehmer, ob Riemen oder Skull, Einer, Zweier oder Vierer – auf einem abgesteckten Parcours zwischen Möwen-Insel und Bootshaus wurde volle Kraft gerudert. Besondere Spannung bot natürlich das Vierer-Duell der ehemaligen/amtierenden Protektoren gegen ehemalige/amtierende Schülerruderriegen-Vorsitzende, aber auch das Rennen zweier gemischter Rennachter.

Abends fand sich die DRC-Familie bei gutem Essen und kühlen Getränken im Clubraum und auf dem Balkon ein. In gemütlicher Runde wurden alte Erinnerungen ausgetauscht, neue Ideen entwickelt. Eine Foto-Show spannte nochmals den Bogen über die vergangenen 111 Jahre. Und ein „Ruderquiz“ lieferte den teilnehmenden Mannschaften manch harte Nuss zum Knacken. Der Morgen dämmerte schon, als die Letzten aufbrachen.

Fotos: Alexander Koch, Thomas Pahl, Martin Voigt

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